FREIE WÄHLER Partei stellt erstmals Bürgermeister in Baden-Württemberg

Am Sonntag, den 08. Mai 2022, fand in Hardheim die Bürgermeisterwahl statt, bei denen sich die Wählerinnen und Wähler zwischen drei Kandidaten entscheiden konnten.

Mit einer überragend klaren Willensbekundung wählten die Hardheimer Bürgerinnen und Bürger den 44-jährigen Projektleiter und stellv. Landesvorsitzenden der FREIEN WÄHLER Stefan Grimm aus Kühlsheim mit 67,8 Prozent im ersten Wahlgang zum Bürgermeister. Mit Stefan Grimm wurde damit erstmals ein Mitglied der Partei FREIE WÄHLER zum Stadtoberhaupt gewählt.

„Mit Stefan Grimm bekommt die Gemeinde einen kommunalpolitisch äußerst erfahrenen Bürgermeister“, so der Landesvorsitzende der FREIE WÄHLER Klaus Wirthwein. „Er hat mit seinem überzeugenden Wahlsieg großartiges geleistet, nicht nur für sich persönlich, sondern auch für uns als Partei. Wir sind stolz darauf, dass wir mit ihm als stellv. Landesvorsitzenden gleichzeitig auch den ersten Mandatsträger unserer Partei in einem kommunalpolitischen Spitzenamt in Baden-Württemberg haben. Damit werden einmal mehr die kommunalpolitischen Wurzeln unserer Partei deutlich.“ Unter der Leitung von Stefan Grimm wird die Gemeinde Hardheim aufblühen, dessen ist sich der Landesvorsitzende sicher. „Wir wünschen ihm viel Erfolg und gutes Gelingen beim Umsetzen seiner Vorhaben.“ Grimm, seit 2004 Stadtrat in Külsheim und seit 2019 Kreisratsmitglied, bringt eine 18-jährige kommunalpolitische Erfahrung mit ins neue Amt.

Seinen Wahlkampf führte er mit viel Elan und hoch motiviert. Dabei konnte er am Ende die Hardheimer von seinen Ideen und Visionen für die Kommune überzeugen. „Ich kann das noch gar nicht richtig fassen“, so der sichtlich überwältigte Wahlsieger. Gemeinsam mit den Bürgern will er den frischen Wind aus dem Wahlkampf mitnehmen, um die Gemeinde Hardheim vorzubringen. „Wir haben viel vor und auf diese spannende Aufgabe freue ich mich“, so der neu gewählte Bürgermeister.

E-Autos. Fakten zum aktuellen Stand und Aussicht

29.01.2020 von Holger Krah, Landesfachausschuss Mittelstand
E-Autos sind in aller Munde und im Moment offenbar der Heilsbringer für Klima und Gesundheit der Bürger. Was ist aber dran?
Zu den Fakten:
Zulassungszahlen (Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, 2019, Deutschland)
• Reine E-Autos und Plug-in-Hybrid (mit „E“ auf dem Kennzeichen *): 150.172
• Hybrid-Autos (herkömmlicher Motor plus E-Antrieb für‘s Anfahren): 274.414
• Zulassungen aller Autos gesamt 47.095.784
D.h. nur 0,32% aller zugelassenen Autos sind E-Autos. In Baden Württemberg liegt der Anteil sogar 0,43% mit 28.709 E-Autos. Immerhin.
Der Markt wächst zwar mit hohen Prozentzahlen, bewegt sich aber immer noch auf niedrigem Niveau.
*) Anmerkung: es wurden bereits die Zahlen „reine E-Autos“ und „Plug-in-Hybrids“ mit einer elektrischen Reichweite von 50 km zusammengerechnet. Es ist auch uns klar, dass die Plug-In-Hybrids überwiegend mit Benzin/Diesel gefahren werden. Sonst halbieren sich die Zahlen fast.
Ladestationen (Quelle: GoingElectric.de)
Die Ladegeschwindigkeit ist von großem Interesse. Im eigenen Haus kann es ruhig über Nacht geschehen, auf der Autobahn muss es aber deutlich schneller passieren. Langsame Ladestationen (240V Stecker) haben in der Regel eine Ladeleistung von 3,7 kW, hier braucht man eine Nacht, um das Auto vollzutanken. Mit einer 11kW Ladestation (400V Strecker) braucht man nur noch 2h. Ab 22kW (gesonderte Anschlüsse, i.d.R. sind das keine
Hausanschlüsse mehr) braucht man nur noch 1 Stunde.
• Deutschland: 18.940, davon 26% langsame „Nachtladestationen“
• Österreich: 4.617, davon 36% langsame „Nachtladestationen“
• Schweiz: 2.157, davon 27% langsame „Nachtladestationen“
Der Ausbau geht rasant vonstatten, derzeit etwa Verdoppelung pro Jahr. Aktuell sind die Städte recht gut versorgt, das Land noch nicht. Auf Fernrouten ist es sinnvoll, die (richtigen) Ladestationen auf dem Weg zu kennen.
Wie viele Ladestationen (genauer Ladepunkte) brauchen wir? 
Aktuell können wir an ca 360 Autobahn-Tankstellen tanken. Es dauert jeweils etwa 5-10
Minuten, dann ist die Säule wieder frei. Meist sind rund 8-12 Zapfstellen vorhanden, Schlangen vor den Zapfstellen sind selten, aber jedem schon vorgekommen. Wenn wir diesen Service im gleichen Maß von der E-Zapfsäule erwarten, ein Tankvorgang (nur bis 80%, also nicht „voll“) aber bereits 20 min dauert, dann brauchen wir allein an den deutschen Autobahnen gute 10.000 Zapfstellen (ca 25 Stück pro Tankstelle) mit jeweils rund 40-50 kW Ladeleistung. Das ist eine echte Hausnummer. Hier muss jede Tankstelle einen eigenen und insbesondere großen Trafo haben inklusive dem Anschluss an die zugehörige Hochspannungsleitung – sonst wird das nichts.
Die Technik der Ladestationen wird zwar besser, ältere Modelle fallen offenbar häufiger aus. Unangenehm ist es, wenn man nach ein paar Stunden merkt, dass das Auto gar nicht geladen wurde. Findige Köpfe haben bereits eine „Flop-Ladestationen-Liste“ ins Internet gestellt.
Die verschiedenen „Bezahlsysteme“ sind noch nicht zusammengewachsen, auch gibt es noch diverse unterschiedliche Ladestecker.
Und natürlich Dauerparker auf den schönen „Lade-Parkplätzen“.
Stromversorgung (Quelle: Manager Magazin 12.10.2016)
Irgendwoher muss der Strom für’s Auto ja herkommen. Annahme seinerzeit: 40 Mio. Autos in Deutschland, 15.000km/Jahr): Der Zusatzbedarf für’s Autofahren sind 120 TWh. Die Bruttostromerzeugung (also inkl. Leitungsverluste, etc) lag 2016 bei ca 650 TWh, wovon etwa 30% regenerativ erzeugt wurden. Zieht man aus dieser Produktion nun Atom- und Kohlestrom ab, so fehlen etwa 240 TWh (Quelle: Strom-Report.de).
Das bedeutet:
• Bedarf wird dann etwa bei 770 TWh liegen (nur falls max. 40 Mio Autos)
• Die Stromproduktion (Ohne atom- und Kohle) wird nur noch 410 TWh liegen.
Kurz: es werden 46% in der Stromproduktion fehlen, die auch mit einem weiteren Ausbau von Photovoltaik oder Windkraft nicht gedeckt werden können. Diese „Lücke“ würde aus dem europäischen Ausland zugekauft werden müssen. Bemerkenswert ist, dass insbesondere in Osteuropa und in Finnland Atomreaktoren im Bau sind. Auch wird ein deutlicher Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland möglich, wenn Deutschland zukünftig mehr Gas aus Russland per Direkt-Pipeline kaufen kann. Das könnte immerhin ein Ansatz von Strategie sein.
Nebenbei: im Januar 2019 waren es bereits 47 Mio Autos in Deutschland (17,5% mehr), mittlerweile werden es wieder eine gute Million mehr sein.
Schadstoff Stickoxid NOx (Quelle: Umweltbundesamt, Zahlen 2016, erfasst 2018):
Es muss klar sein, dass auch E-Autos nicht schadstofffrei fahren können, auch wenn wir uns das mitunter gerne vormachen (lassen). Aber immerhin war das Stickoxid der Auslöser für die Euphorie „E-Auto ist besser“
• Stickoxide aller PKW (außer Motorrad + „Light Trucks“, NFR Code 1A3bi) 249,86 kt NOx
• Stickoxide aus den deutschen Kraftwerken (Strom-Mix, NFR Code 1A1a) 266,45 kt NOx
• Stickoxide aus der Landwirtschaft (Lebensmittel, Bio-Diesel, NFR Code 3xxx) 126,40 kt NOx
Somit stehen die herkömmlichen PKW eher besser da, zumal 2016 die EURO 6 Autos noch sehr selten waren (sogar in 2019 nur 26% Anteil). Wichtig ist aber, dass die „elektrischen“ Schadstoffe jedoch nicht in der Stadt produziert werden. Da stehen eben kaum Kraftwerke.
Insoweit hilft die Elektro-Auto Förderung den Städten, nicht aber der Bundesrepublik.
Und letztendlich: Die Landwirtschaft abschaffen ist wohl nicht das Ziel, also werden wir nicht umhin kommen, mit einem gewissen Maß an Stickoxiden leben zu lernen.
Alles in allem fehlt es an Ideen, einem belastbaren Ziel, einer Strategie und am Willen, etwas zu ändern. Und ja: Änderung bedeutet immer auch, Altes loszulassen und unbekanntes Neues zu ergreifen. So ist das eben mit der Zukunft: lieber mit leichten Fehlern geplant als
vollkommen überraschend erleben.