FREIE WÄHLER nominierten Kandidaten für alle Stuttgarter Wahlkreise
Maske tragen, Hände desinfizieren und Abstand halten, die drei Gebote prägten die Aufstellungsversammlungen der FREIEN WÄHLER für die vier Stuttgarter Wahlkreise am 19. November 2020. „Unter den gegebenen Corona-Beschränkungen“, so Bernd Barutta, Landespressesprecher der FREIEN WÄHLER und einer der vier Stuttgarter Wahlkreiskandidaten, „ist es fast unmöglich Räumlichkeiten zu bekommen und Mitglieder zu bewegen, Parteitreffen zu besuchen“. Folglich fanden auch die Stuttgarter Nominierungen in einem eher kühlen Ambiente einer Sporthalle mit wenigen stimmberechtigten Mitgliedern statt, da virtuelle Versammlungen für die Wahl von Wahlkreiskandidaten gesetzlich nicht zulässig sind. „Trotz aller Widrigkeiten: Für eine erfolgreiche Wahl ist es für die Partei der FREIEN WÄHLER eine politische Selbstverständlichkeit, in allen Wahlkreisen der Landeshauptstadt anzutreten“, so Barutta weiter.
Alle vier gewählten Bewerber ließen in ihren Vorstellungsreden keinen Zweifel daran, mit hoher Eigenmotivation und konkreten Themen in den kommenden Landtagswahlkampf einzusteigen. Das Votoum erhielten für den Stuttgarter Wahlkreis I Markus Mangold (eine Gegenstimme und eine Enthaltung), für den Wahlkreis Stuttgart II Michael Mattig-Gerlach (bei einer Enthaltung), für den Wahlkreis Stuttgart III Bernd Barutta und für Wahlkreis IV Ralf Wendel (jeweils einstimmig).
Alle Kandidaten setzen inhaltlich unterschiedliche Schwerpunkte. Für den über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Elternbeiräte in Stuttgart, Michael Mattig-Gerlach, gehören Bildungsfragen zum Alltagsgeschäft. „Bildungspolitik unter Frau Eisenmann kann in diesem Land niemand mehr erfreuen“, so Mattig-Gerlach. Den jüngsten Fehltritt der Ministerin sieht der 71jährige, der sich einen Namen als Filmemacher und Journalist des SWR gemacht hat, in der Zahlung einer Corona-Prämie von € 600 an die Schulleiter. „Es ist ein Schlag ins Gesicht aller Pädagogen, die an der Front die Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen haben, wenn nur die Leitungen finanziell belobigt werden“, verdeutlichte er in der Versammlung in Plieningen.
Politische Schwerpunkte für Ralf Wendel sind Energiefragen. Der Bautechniker aus Hoffeld wirbt für einen raschen Ausbau einer umweltfreundlichen und gleichermaßen dezentralen Energieversorgung. Mit Blick auf die Zukunft der Automobilbranche plädiert er neben Elektroauto und Wasserstoff-Antrieben auch für die weitere Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, die den klassischen Verbrennungsmotor ohne schädlichen CO2 – Ausstoß antreiben und klimaneutral sind. Die Autoindustrie in Baden-Württemberg brauche eine Zukunft und klimaneutrale Fahrzeuge seien gerade für Stuttgart besonders wichtig, drohten ansonsten doch Fahrverbote.
Markus Mangold treibt die schleppende Digitalisierung der Gesellschaft an. „In der Corona-Krise zeigt sich, wie schwerfällig sich eine Bürokratie auf neue Herausforderungen einstellt“, beklagte der 41jährige Geograph.
Eine andere Botschaft gab Bernd Barutta den Teilnehmern mit auf den Weg: „Wir werden in allen 70 Wahlkreisen flächendeckend antreten und dadurch eine gute Chance haben, in den Landtag einzuziehen. 154.000 Stimmen, die wir 2019 bei der Europawahl erhalten haben, sind eine hervorragende Basis um den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen“. Der Diplom-Politologe aus Hirschberg stellt sich der Herausforderung, in Stuttgart anzutreten. „Hier spielt die Landespolitik und als Pressesprecher gilt es, am Puls der Zeit zu sein“.
Stuttgart, 22. November 2020
Zur Person:
Name: Michael Mattig-Gerlach,
Adresse: Aichelestraße 5, D 70599 Stuttgart
Tel.: 0172 – 7306706
Beruf: Journalist, Fernseh-Redakteur (bis 2012)
Hobbys: Fussball (A-Jugend-Trainer),
Musik (Rock-Musiker seit 1965 bis heute bei den „monks“),
Reisen + Filme-Machen
Besonderheiten: 3 Bücher:
Eisenbahn-„Romantik“? – Wie Eisenbahnen die Welt verändern
(ISBN 978–3–95631-795-8)
Keine Chance für Charles und Sidibè? – Vom unsäglichen Ende der
Kolonialzeit in Westafrika (ISBN 978-3-86858-916-0)
Geburtshilfe zum Untergang – Vom stückweisen Ende der
Sowjetunion (ISBN 978-3-86858-600-8)
Statement:
Seit 14 Jahren bin ich in verschiedenen Eltern-Organisationen aktiv. Ich war Elternbeiratsvorsitzender der Schule meiner beiden Kinder, bin Mitglied im Landeselternbeirat, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft gymnasialer Elternvertreter im Regierungsbezirk Stuttgart, Vorsitzender im Schulartenausschuss Gymnasien im GEB Stuttgart und Mitglied im Schulbeirat des Landes Baden-Württemberg. Ein Haufen Ämter, die aber alle dasselbe Problem haben: Die Möglichkeit von Eltern und deren Vertreter sind extrem begrenzt. Auf sie gehört wird selten bis nie, schon gar nicht, wenn das Befolgen ihres Rates Geld kosten würde. Seit Jahren bekommen unsere Kinder bei Weitem nicht die Bildung, die sie verdienen. Seit Jahren dümpelt die Pro-Kopf-Investition für Bildung auf einem mittleren Platz im Bundesvergleich. Und im Leistungs-Ranking sind unsere Schüler*innen ebenfalls auf einen mittleren Platz abgerutscht. Und das ist nicht so, weil
unsere Kinder dümmer geworden sind, sondern weil sich das Land seit Jahren weigert, an den richtigen Stellschrauben der Bildungspolitik zu drehen. Lehrkräftemangel und Unterrichtsausfall gab es schon lange vor Corona. Es bedurfte nicht erst der Pandemie, um dies zusammen mit der verschlafenen Digitalisierung jedem bewusst zu machen.
Mir ist seit Beginn des Jahres 2020 klar geworden, dass der Willen der Eltern im Landtag von allen Parteien zu wenig oder gar nicht gehört oder gar umgesetzt wird. Alles ist wichtiger als die Investition in Bildung. Und dies in einem reichen Bundesland ohne Rohstoffe, das auf den Erfindungsreichtum und die gebildete Intelligenz unserer Kinder seine Zukunft bauen will!
Dazu kam zunehmend die Erkenntnis, dass neben der Katastrophe der Bildungspolitik nun auch noch eine Form der „staatstragenden“ Umweltpolitik hinzugekommen ist, die sich weigert, auch in diesem Bereich die Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir sind dabei, einer Generation unzureichend gebildeter Kinder einen mehr und mehr verwüsteten Planeten zu hinterlassen.
Dagegen will ich im Landtag arbeiten und finde im Wahlprogramm der Freuen Wähler den richtigen Ansatz für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Politik des Landes Baden-Württemberg.